Jahresrückblick der Wehr - 347 Einsätze in 2013

Ein Jahr der besonderen Herausforderungen war 2013 für die Feuerwehr. Die Bandbreite der Einsätze reichte von der Türöffnung über Flächenbrände auf Stoppelfeldern bis zum ausgedehnten Hochwassereinsatz. Kommandant Irrenhauser-Kress berichtete während der Jahreshauptversammlung von vielen Einsätzen bei Verkehrsunfällen, darunter zwei mit tödlichem Ausgang. Über mehrere Tage beschäftigte ein Ölteppich auf der Paar die Feuerwehrleute. Auch eine Ölspur bei der Gritschenampel, bei der zur Mittagszeit der Verkehr an der Einsatzstelle vorbeigeschleust werden musste, sorgte für aufregende Stunden. Mehrmals musste die Feuerwehr zu zwei Einsätzen gleichzeitig ausrücken.
Besonders das Hochwasser im Juni habe die ehrenamtlichen Einsatzkräfte bis an ihre Belastungsgrenze gefordert, so Irrenhauser-Kress. Der Pegel der Paar erreichte einen seit Aufzeichnungsbeginn nie da gewesenen Höchststand und war zeitweise nicht mehr messbar. Aus der kleinen Weilach war ein reißender Strom mit Abflussmengen in nicht erlebten Dimensionen geworden. „Die Weilach war innerhalb weniger Minuten so stark angestiegen, dass es nicht mehr möglich war, Maßnahmen zu ergreifen“, berichtete Irrenhauser-Kress. Erst als zusätzliche Feuerwehren zur Einsatzstelle kamen, konnte ein Wall aus Sandsäcken errichtet werden, um Schäden zu verhindern.
Der Paarpegel war so weit angestiegen, dass nur noch wenige Zentimeter bis zur Überflutung des Busbahnhofs fehlten. „Dadurch, dass nicht alle Aufschüttungen der letzten Jahre restlos entfernt worden waren und der Pegel der Paar nicht mehr weiter anstieg, sind wir hier an einer Katastrophe vorbeigeschrammt“, war Irrenhauser-Kress erleichtert. Er warnte davor, sich zurückzulehnen. „Für mich hat sich gezeigt, dass vor allem im Bereich der Alten Dorfstraße in Mühlried auf die Schnelle Handlungsbedarf besteht.“ Ein weiteres Problem war, dass Sandsäcke und andere Gerätschaften nicht ausreichend und in der nötigen Eile transportiert werden konnten und deshalb oft zu spät am Einsatzort eintrafen. „Es kann keine Dauerlösung sein, dass mit Privatfahrzeugen der Transport von Material stattfinden muss“, kritisierte Irrenhauser-Kress. Zum 150. Geburtstag der Feuerwehr im kommenden Jahr wünschen sich die Einsatzkräfte deshalb ein Transportfahrzeug.
Ein Wunsch, den Bürgermeister Karlheinz Stephan versteht. Mit Blick auf die Finanzlage der Stadt wollte er jedoch nichts versprechen. „Ich hoffe, dass wir in der Lage sind, etwas tun zu können“, meinte er. In puncto Hochwasserschutz hofft er, dass die Stadt den in diesem Jahr zügig auf den Weg bringen werde. „Wir werden nicht alles in einem Stück machen können, sondern müssen an den neuralgischsten Punkten anfangen.“
Für ein anderes Problem der Wehr hatte auch Stephan keine Lösung. Es werde für alle immer schwieriger, berufliche Pflichten, private Interessen und sonstige Verpflichtungen mit dem Feuerwehrdienst unter einen Hut zu bringen, hatte Irrenhauser-Kress festgestellt. Er regte an, dass auch Personal der Stadtverwaltung, des Stadtbauhofs und der anderen städtischen Betriebe zum Dienst bei der Feuerwehr animiert werde. „Ich kann nicht mehr als einen Appell an alle richten“, meinte Stephan. Er versicherte, dass es ihm ein Anliegen sei, eine „schlagkräftige Truppe“ zur Verfügung zu haben.

Quelle: Schrobenhausener Zeitung, Autorin: Gerlinde Drexler

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